Haltung im Terrarium
Wie bei vielen Insekten im Terrarium sind auch die Umstände dieser Art leider sehr oft katastrophal und absolut unzureichend.
Allgemeinhin verbringen sie ihr dasein oft in zu kleinen, zu lichten Glastrichtern, Plastikboxen oder einfach Gitterkäfigen. Und es stimmt, theoretisch würde das reichen.
ABER:
Sie kommen aus einem tropischen Land, in dem nicht nur die Temperaturen sondern auch die Luftfeuchtigkeit 365 Tage im Jahr um einiges Höher ist, als in Deutschland oder der Schweiz.
Oft bekommt man als gut gemeinten Tipp, dass man das Terrarium irgendwo hinstellen soll, wo es viel direkte Sonne abbekommt. Das helfe auch dabei, es etwas feuchter zumachen, wenn man vorher ein nasses Telapapier als Bodengrund ins Terrarium legt und im Wasserglas für die Futteräste sei ja auch Wasser, das dann verdampfe.
Das stimmt.
Warum es trotzdem falsch ist? Aus mehreren Gründen:
Zum einen halten sich diese Tiere deshalb im DICHTEN Blattwerk auf, weil sie dort keinen verräterischen Schatten werfen können und, weil sie nicht schwitzen können und so der Hitze der direkten Sonne entgehen.
Auch die Futterpflanzen welken in der prallen Sonne schneller, was dazu führt, dass man sie öfter wechseln und damit die Tiere öfter stressen muss.
Und zu guter Letzt: Die ins Wassergestellten Äste fangen schneller an, im Wasser zu faulen, was weder für die Futterpflanze noch für die Käfer gut ist und wiederum zu einem unnötigen Stress für die Tiere und Mehraufwand für den Menschen führt.
Zudem heizt sich das Terrarium so zwar schnell auf, es überhitzt aber auch schnell und gerade im Winter kühlt es durch die Kälte am Fenster schneller wieder ab, was die Tiere ständigen Temperaturschwankungen von bis zu 10Grad Celsius aussetzt. Und das wiederum wirkt sich auf die Gesundheit ihrer Haustiere und deren Lebensdauer aus.
Wir helfen ihnen, einfach, preiswert und nachhaltig ein Terrarium einzurichten, dass nicht nur ihnen mehr Spass bereitet, sondern auch ihren Tieren ein entspanntes, angenehmes Leben bereitet.
Das allerwichtigste zuerst: die Grösse.
Wandelnde Blätter sind grossartige Kletterer, weshalb sie vorallem Platz in die Höhe brauchen.
Dabei kann man tricksen, indem man schon den Standort des Terrariums etwas erhöht wählt.
Trotzdem muss das Terrarium eine Mindesthöhe von 70cm haben, damit sich auch die Nymphen später passend in den verschiedenen Etagen verteilen und einnisten können. Hierbei empfehlen wir, die Anzahl der Tiere an die Grösse des Terrariums anzupassen. Das heisst, Überbevölkerung in einem eher schlanken Terrarium so vermeiden, dass sich jeweils maximal vier bis fünf ausgewachsene Exemplare im Terrarium befinden.
Nymphen können z.B. Zoo's oder Reptilienhaltern als Futtertiere angeboten werden.
Oder sie betreiben ein Terrarium, mit mehreren Spezien, dann "löst" sich das Problem der Überbevölkerung ein Stück weit selbst. Mehr dazu erklären wir ihnen weiter unten unter "Vergesellschaftung".
Länge und Breite des Terrariums sind bei dieser Art weniger von Bedeutung, es sollte aber ein Mindestmass von 45 x 45 cm eingehalten werden, da so die Luft im Terrarium besser zirkullieren und z.B. Schimmelbildung vorbeugen kann.
Wir empfehlen Behälter, die unten und oben Belüftungsschlitze oder Gitter haben und ansonsten hauptsächlich aus geschlossenem Glas bestehen.
Dadurch lässt sich eine gute Luftfeuchtigkeit und regelmässigere Temperaturverteilung erreichen und das Beobachten wird so auch um einiges interessanter.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Um eine angenehme Temperatur von 26 - 35 Grad Celsius zu erreichen, benötigen sie keine komplizierte Heizanlage. Hierfür reicht eine Keramikheizlampe. Sie können sie in eine herkömmliche Nacht oder Schreibtischlampe einschrauben und mit etwas Abstand unter dem Terrarium aufstellen. Wärme steigt nach oben, So erzeugen sie ganz einfach verschiedene Temperaturschichten, die ihre neuen Mitbewohner später immer wieder aufsuchen werden um sich aufzuwärmen oder abzukühlen.
Wandelnde Blätter benötigen eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 87%. Diese erreichen und vorallem halten sie einfach, indem sie den Bodengrund (siehe "Einrichtung und Aufbau") regelmässig "wässern" und so das Substrat feucht halten. Durch die von unten kommende Wärme verdampft das Wasser in der Erde und steigt nach Oben, wobei sie sich ausdehnt und so regelmässig im Terrarium verteilt.
Zudem sollten sie das Terrarium alle zwei bis fünf Tage mit einer Sprühflasche leicht beregnen. Achten sie dabei darauf, dass sie lauwarmes Wasser einfüllen, um die Tiere keinem Kälteschock auszusetzen, die zwangsläufig etwas Wasser abbekommen werden. Scheuen sie sich dabei nicht, die Futteräste und Deko grosszügig zu benätzen. Es darf ruhig etwas tropfen.
Einrichtung und Aufbau
Als erstes brauchen sie mehr "Boden" als bloss ein feuchtes Tuch. Selbst wenn dies ein grünes Fottétuch sein sollte.
Wir empfehlen einen Bodengrund aus Kokossubstrat, der mindestens 8 cm Tier sein sollte. Das dient nicht nur der einfacheren Feuchthaltung, sondern hilft auch bei der Durchlüftung des Terrariums und lässt ihnen mehr Freiheiten bei der späteren Auswahl der Pflanzen.